Ins neue Jahr getanzt und in einem fremden Bett gelandet? Lange Partynächte und die zahlreichen Dating-Apps verleiten dazu, Neues auszuprobieren. Die Kehrseite davon: Geschlechtskrankheiten sind wieder auf dem Vormarsch. Wann es Sinn macht sich testen zu lassen und worauf man sonst noch achten sollte, wir klären auf.
Sexuell übertragbare Krankheiten, auch STI (sexually trasmitted infection) oder STD (sexually transmitted diseases) genannt, sind keine Seltenheit. Im Gegenteil, in der Schweiz sind in den letzten 15 Jahren sexuell übertragbare Infektionen markant angestiegen, das gilt insbesondere für Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und Syphilis.
Kondome ja, aber…
Kondome schützen, das ist klar. Doch auch sie können keine hundertprozentige Sicherheit garantieren. Denn bei Chlamydien, Tripper (Gonorrhö), Syphilis und HPV verringern Kondome zwar das Risiko, zur Ansteckung kann es aber trotzdem kommen.
Ein weiterer wissenswerter Fakt: Kondome sollten nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Durch die Flüssigkeit können sie schneller verrutschen und an Reissfestigkeit verlieren.
Wenn Frau die Sache selbst in die Hand nehmen will, dann es gibt auch sogenannte Femidome – Kondome für die Frau. Anstatt den Schutz über den Penis abzurollen, wird das Femidom in die Scheide eingeführt. So können Frauen eigenständig entscheiden, wie sie sich vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen wollen.
In der Schweiz sind in den letzten 15 Jahren sexuell übertragbare Infektionen markant angestiegen, das gilt insbesondere für Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und Syphilis.
Und wie steht es um die Infektionsgefahr bei anderen Praktiken?
Auch beim Oralsex ist man vor Chlamydien, Tripper (Gonorrhoe), Syphilis, Herpes und HPV nicht gefeit. Deshalb gilt für Männer Kondompflicht und für Frauen: her mit dem Lecktuch.
Krankheitserreger werden auch beim Analsex, Cunnilingus (sexuelle Befriedigung der Frau durch den Mund) oder Blowjob via Speichel, Scheidenflüssigkeit, Sperma und Blut übertragen. Hier reicht schon eine kleine Verletzungen im Mund.
Um eine Infektion mit Aids, Hepatitis B oder anderen Geschlechtskrankheiten zu verhindern, sollte bei der oralen Befriedigung und Analverkehr ein Kondom/Lecktuch verwendet werden.
Safer Sex: Hilfe bei Pannen
Egal ob man vorsichtig ist oder nicht, es kann immer wieder mal zu einer Panne kommen. Aber was dann?
Wer Angst vor einer möglichen Schwangerschaft hat, sollte sich Gedanken über die «Pille danach» machen. Je schneller die Pille danach eingenommen wird, desto höher die Erfolgschance, je nach Medikament möglichst innerhalb von 12 Stunden. Die Pille sorgt für eine künstliche und sofortige Abbruchblutung.
Testen, testen, testen (>weiterlesen, um mehr darüber zu erfahren).
Wann ist ein Test sinnvoll?
Klar in einer idealen Welt, testen sich beide vor dem ersten Akt ohne Kondom. Das ist aber meistens nur der Fall, wenn man beispielsweise eine neue Beziehung eingeht und sich darauf einigt anders zu verhüten.
Wenn im Eifer des Gefechts eine Panne passiert (Kondom verrutscht, gerissen, etc.) lohnt sich ein Test für die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden
Bei häufig wechselnden Sexpartnern, um Infektionen früh zu erkennen und nicht weiterzugeben.
Ein Test ist ebenso angesagt, wenn ein Sexpartner von dir mit einer Geschlechtskrankheit diagnostiziert wurde.
Auch Personen, die feste Partner:innen haben, sollten sich zumindest dann testen lassen, wenn Symptome auftreten.
Sich frühzeitig testen zu lassen, ermöglichen eine rechtzeitige Diagnose und Behandlungen. Das hilft der Gesundheit. Studien zeigen, dass bis zu 80 Prozent der Infizierten keine Symptome haben und unwissentlich Infektionen weitergeben.
Unbehandelte STIs können gravierende gesundheitliche Folgen wie Unfruchtbarkeit haben und die Verbreitung in der Bevölkerung fördern. Sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis, Chlamydien oder Hepatitis können zu Unfruchtbarkeit und Krebs führen.
In der Stauffacher Apotheke bieten wir verschiedene Tests für Geschlechtskrankheiten an. Ganz diskret für zuhause oder direkt bei uns in der Apotheke.
Diese Geschlechtskrankheiten musst du kennen
Chlamydien
Am meisten Menschen in der Schweiz infizieren sich mit Chlamydien. Chlamydien sind Bakterien, die Entzündungen verursachen.
Übertragung
Chlamydien werden durch ungeschützten Vaginal-, Anal- und Oralsex übertragen.
Bei Übertragung durch Oralverkehr können Chlamydien auch den Rachen besiedeln, lösen dort allerdings keine Erkrankung aus und verschwinden in der Regel nach einigen Wochen wieder.
Anzeichen
Eine Infektion verläuft meist ohne oder nur mit leichten Symptomen. Viele Infektionen werden daher nicht entdeckt
Infektionen an der Harnröhre oder den Geschlechtsorganen
Nach ein bis drei Wochen Ausfluss aus der Harnröhre, der Vagina und/oder bei Jucken, Brennen
Schmerzen beim Wasserlassen
Chlamydien-Infektionen des Enddarms: schleimig-eitrigem Ausfluss, Schmerzen, Juckreiz, durchfallähnlichen Beschwerden oder einem entzündlichen Ausschlag
Starke Regelblutungen oder Zwischenblutungen
Fieber
Gefahren
Unbehandelte Chlamydien-Infektionen können zu Unterleibsentzündungen, Entzündungen der Prostata, Hoden und Nebenhoden führen
Zeugungsunfähigkeit und Unfruchtbarkeit
Bei Schwangeren sind Frühgeburten und die Übertragung auf das Neugeborene möglich
Gonorrhoe / Tripper
Der Begriff «Tripper» kommt ursprünglich vom holländischen «drippen», was «Tropfen» bedeutet. Verursacht wird die Krankheit von Bakterien.
Übertragung
Sehr leicht übertragbar, nicht nur beim Vaginal- oder Analverkehr, sondern zum Beispiel auch beim Oralverkehr, beim oral-analen Sex und anderen «Spielen» mit dem Anus, über Finger und Hände (beim gegenseitigen Masturbieren) oder über Sexspielzeug
Anzeichen
Entzündungen mit Jucken und Brennen sowie unterschiedlich starker Bildung von Eiter
Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang
Mann: übelriechender Ausfluss. Typischerweise kommt es nach drei Tagen zu erheblichen Beschwerden
Frau: Schmierblutungen möglich
Rötung der Bindehaut und eine Schwellung der Lider mit Eiterbildung
Gefahren
Entzündung der Prostata
Zeugungsunfähigkeit und Unfruchtbarkeit
Ausbreitung der Infektion in die Bauchhöhle
Bei der Geburt können die Bakterien auf das Neugeborene übertragen werden
Syphilis
Syphilis galt vor wenigen Jahren in Mitteleuropa als praktisch ausgerottet. Jetzt ist die «Lustseuche» wieder auf dem Vormarsch. Die Krankheit zu erkennen, kann schwierig sein, denn sie hat sehr verschiedene Beschwerden und Verläufe.
Übertragung
Die Syphilis ist leicht übertragbar. Die Erreger befinden sich überall, wo sich Haut oder Schleimhaut durch die Krankheit verändern und Flüssigkeit absondern, ausserdem auch im Blut
Über kleinste Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut (zum Beispiel im Mund, im Analbereich, am Penis oder in der Scheide) können die Bakterien in den Körper eines anderen Menschen eindringen
Meistens passiert das beim ungeschützten Vaginal- oder Analverkehr, aber auch beim Oralverkehr
Anzeichen
Syphilis verläuft in mehreren Stadien und es treten sehr unterschiedliche Symptome auf. Zeitweise macht sich die Syphilis gar nicht bemerkbar
Zu Beginn entsteht oft ein kleines Geschwür an der Stelle, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist
Schwellungen der Lymphknoten
Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen
Hautausschläge und Belag auf der Zunge
Gefahren
Schäden an Herz, Gehirn, Knochen, Haut
Schwangere Frauen können die Bakterien an ihr ungeborenes Kind weitergeben
HIV / Aids
HIV ist eine Abkürzung für „Humanes Immundefizienz-Virus“. Ist der Virus im Körper ausgebrochen spricht man von Aids. Heute ist Aids bei richtiger Medikation kein Todesurteil mehr.
Übertragung
Im Alltag ist HIV nicht übertragbar: auch nicht beim Küssen, Anhusten oder Benutzen derselben Toilette
Am häufigsten wird HIV beim Vagina- oder Analverkehr übertragen
Beim Oralverkehr gibt es praktisch kein HIV-Risiko
Bei einer HIV-Therapie unterdrücken Medikamente das Virus im Körper. HIV ist dann beim Sex nicht übertragbar
Anzeichen
HIV-Symptome können von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein
Kurz nach einer HIV-Infektion treten meist grippeartige Symptome auf
Im Anschluss gibt es meist eine lange Phase ohne Symptome
Nachtschweiss
Langanhaltende Lymphknotenschwellungen
Fieber
Durchfall, der länger als einen Monat dauert
Gefahren
Ohne HIV-Behandlung ist das Immunsystem irgendwann so geschwächt, dass lebensgefährliche Erkrankungen auftreten. Dann spricht man von Aids
Eine bestimmte Form der Lungenentzündung
Pilzbefall der Speise- und Luftröhre oder bestimmte Krebsarten
HPV
Bis zu 80 Prozent aller Menschen infizieren sich im Lauf ihres Lebens mit HPV. 67 Prozent haben keine Symptome.
Übertragung
Gegen die wichtigsten Typen von HPV gibt es eine Impfung
In der Regel infiziert man sich mit dem leicht übertragbaren HPV beim Sex
Da sich das Virus in Hautschuppen befindet, kann es beim intensiven Körperkontakt leicht von einer Person zur anderen wandern
Durch kleinste Verletzungen in der Haut oder Schleimhaut findet HPV seinen Weg in den Körper. Eine frische Intimrasur erhöht das Risiko, weil sie kleine Verletzungen verursacht
Anzeichen
Feigwarzen: kleine, spitze Warzen, die, wenn sie sich flächig ausbreiten, eine zerklüftete, blumenkohlartige Oberfläche aufweisen am Anus, an der Vulva und der Vagina sowie in der Umschlagfalte der Penisvorhaut auf
Eine HPV-Infektion mit „Feigwarzen-Typen“ führt nicht in allen Fällen zu Feigwarzen
Stark juckendes Ekzem im Analbereich
Gefahren
Einige HPV-Typen sind für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich
Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs
Schwangere können HPV bei der Geburt auf das Kind übertragen
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Bei der Stauffacher Apotheke dreht sich alles um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Wir bieten Tests auf die häufigsten Geschlechtskrankheiten an. Diese kannst du von zuhause aus machen oder bei uns in der Apotheke unter vier Augen. Die Resultate erhältst du 2-3 Werktage nach der Durchführung des Tests. > Hier gehts zu den Tests
Komm vorbei - auch ohne Voranmeldung.
Wir nehmen uns gerne Zeit für dich.
Stauffacher Apotheke Birmensdorferstrasse 1
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